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  • Gedenken an Semra Ertan

  • Intervention im Öffentlichen Raum
  • Hamburg, 2019, 2020

  • Kooperation:
  • GWA St. Pauli, Initiative in Gedenken an Semra Ertan, Öffentliche Gestaltungsberatung


  • Mit:
  • Tim Wehnert
    Anna Manlig

  • Semra Ertan war eine in der Türkei geborene und nach Deutschland immigrierte Dichterin, Dolmetscherin und Bauzeichnerin, die über 350 Gedichte und Satiren auf Türkisch und Deutsch verfasste. Eines ihrer bekanntesten Gedichte ist «Mein Name ist Ausländer», in welchem sie auf die schweren Arbeitsbedingungen für Arbeitsmigrant*innen und die rassistischen Strukturen in Deutschland aufmerksam macht - Motive, die sich durch ihr gesamtes Werk ziehen. Am 24.5.1982 verbrannte sie sich öffentlich an der Kreuzung Simon-von-Utrecht-Straße/Detlev-Bremer-Straße in Hamburg als Protest, um auf diese Missstände aufmerksam zu machen und dadurch an diesen etwas ändern zu können. Trotz oder vielleicht gerade wegen der Aktualität des Themas Rassismus in Deutschland ist Semra Ertan nur recht wenigen Leuten bekannt. Die «Initiative in Gedenken an Semra Ertan» hat es sich zum Ziel gemacht, ihrer zu gedenken und auf die von ihr aufgezeigten Probleme in der Gesellschaft weiterhin aufmerksam zu machen. Die Initiative kam auf die Öffentliche Gestaltungsberatung mit der Anfrage zu, im öffentlichen Raum St. Paulis in Hamburg Gedichte Semra Ertans zu zeigen. Da in St. Pauli viele Wände bunt beklebt oder bemalt sind, erschien uns eine einfache Plakatierung zu unscheinbar und wenig aussagekräftig. Wir entschieden uns für bedruckte Fahnen, die wir über Kopfhöhe an einigen zentralen Punkten St. Paulis anbrachten, so, dass Leute unter ihnen durchlaufen und gleichzeitig die Gedichte lesen können. Desweiteren entstanden im Verlauf des Projektes Banner für eine Demo und einen temporären Gedenkort sowie eine provisorische Gedenktafel, die bald durch eine offizielle Tafel der Stadt Hamburg abgelöst werden soll.

    Text: Problemprotokoll der Öffentlichen Gestaltungsberatung