Tiefseebergbau (engl. Deep Sea Mining) ist eine extraktivistische Praxis, die Wirtschaft und Politik seit Jahrzehnten mit fluktuierendem Interesse beschäftigt, jedoch nie tatsächlich stattgefunden hat. Im Kontext der Klimakrise und der Frage danach, woher die Mineralien für Solaranlagen und Autobatterien herkommen sollen, gibt es nun einen Run auf die Tiefsee: Dort liegen in Form von Manganknollen und anderen Mineralansammlungen die Schätze, die uns aus der Sicht von undurchsichtigen Konzernen in eine nachhaltige Zukunft geleiten sollen und nun abgebaut werden sollen.

Welche ökologischen und sozialen Implikationen hat die Ausbeutung dieses bisher kaum erkundeten Naturraums? Welche Machtstrukturen zwischen internationalen politischen Organisationen und wirtschaftlichen Akteuren bestimmen den Zugang zum sogenannten "gemeinsamen Erbe der Menschheit" in extraterritorialen Gebieten? In Form eines offenen Arbeitsprozesses, der archivarisch Texte, Bilder, 3D-Daten, Soundmaterial sowie offen zugängliches Kartenmaterial festhält, soll eine interaktive Installation eine Auseinandersetzung mit diesem Themenfeld ermöglichen.